Wichtige Weiche gestellt
Planungsrechtliches Verfahren für 5-Sterne-Hotel per Stadtratsbeschluss eingeleitet
ROTHENBURG – Mit einstimmigem Beschluss hat der Stadtrat in seiner Sondersitzung am Montagabend im Anschluss an die Bauausschuss-Sitzung grünes Licht für die Einleitung des planungsrechtlichen Verfahrens zum vorgesehenen Fünf-Sterne-Hotelprojekt auf dem Brauhausgelände gegeben.

Im Stadtrat: Projekt-Vertreter erläutern die bisherigen Planungen für das 5-Sterne-Haus. Foto: Weber
Damit kann die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans XXVI für dieses als Sondergebiet ausersehene Gelände in die Wege geleitet werden. Das ist eine wesentliche Voraussetzung, um das seit fast fünf Jahren schrittweise in den Überlegungen und auf dem Papier konkreter gewordene Konzept für dieses Vorhaben verwirklichen zu können. Es wird damit „spezifisches Baurecht“ geschaffen, wie Rechtsrat Michael Sommerkorn bei der Sitzung betonte.
In diesen Bebauungsplan „Sondergebiet Hotelprojekt“ fließt der Vorhabens- und Erschließungsplan ein, der vom Schillingsfürster Architekt Horst Döllinger ausgearbeitet wird. Einige der Eckpunkte stellte der Planer dem Stadtrat am Montag bei der Sitzung erläuternd vor. Der Stadtrat wird die Überführung des Vorhabens- und Erschließungsplans in den eigentlichen Bebauungsplan aktiv begleiten und kann mit seinen Entscheidungen Einfluss nehmen.
Architekt Jonas Olfe vom renommierten Berliner Planungsbüro Patzschke, der mit seinem Kollegen Michael Matusiak gekommen war, unterstrich den historischen und standortbezogenen Ansatz bei der Planung des Projektes. Das geplante 5-Sterne-Hotel auf dem früheren Brauhausgelände, einen Steinwurf vom Klingentor entfernt, soll nach ungefähren Schätzungen mindestens 35 Millionen Euro kosten. Nach dem letzten Stand der Planung wird es 170 Zimmer der Luxuskategorie, einen Kongress- und Tagungssaal für 600 Leute, einen anspruchsvollen Vitalisierungsbereich, einen umfangreichen Spa- und Wellnessbereich und mehrere Restaurants aufweisen.
Keine Bedenken mehr
Zwingend bis zum Satzungsbeschluss, der am Ende des Bebauungsplan-Verfahrens erfolgt, muss die „Hotelprojekt Rothenburg ob der Tauber KPB GmbH & Co. KG“, die hinter dem Vorhaben steht, mit der Stadt auch den Durchführungsvertrag schließen. Er regelt so wichtige und grundsätzliche Punkte wie den Kauf der Grundstücke im Brauhaus-Areal durch die besagte Gesellschaft, die Finanzierung des Projektes durch Investoren und auch die Betreiber-Frage.
In nichtöffentlicher Sitzung hat der Stadtrat am Montag das ursprünglich zum 31. Dezember dieses Jahres auslaufende Verkaufsangebot für das Brauhaus-Grundstück verlängert und für weitere wesentliche Punkte auf dem Weg zur Realisierung des Projektes eine großzügige Maximalfrist von fünf Jahren eingeräumt.
Als Initiator und Ideengeber hinter dem Projekt betonte Dr. Reinhard Bauermeister im öffentlichen Teil der Sitzung, das kommende Hotel werde durchgängig auf 5-Sterne-Standard ausgelegt sein. Er trat damit Bedenken von Stadtrat Dr. Karl-Heinz Schneider entgegen.
Bei dem FRV-Sprecher hatte eine Formulierung in der Beschreibung des Projekts Zweifel aufkommen lassen, ob bei den Zimmern auch wirklich durchgängig das gleiche hohe Niveau angestrebt sei. Bauermeister erklärte, bei dem entsprechenden Passus gehe es lediglich um die Tatsache, dass die jeweils 27 Quadratmeter großen Zimmermodule zusammenschaltbar und teilbar seien. Schneider ließ die Versicherung von Bauermeister ins Protokoll aufnehmen und zog seine Bedenken gegen das Projekt zurück.
Nicht bindend genug fand Stadtrat Hermann Schönborn das 5-Sterne-Niveau im Beschlussvorschlag festgeschrieben, ganz im Gegensatz zu Rechtsrat Michael Sommerkorn. Der UR-Sprecher ließ eine entsprechende Formulierung in den Beschlussvorschlag aufnehmen und zog seine Bedenken zurück.
Oberbürgermeister Walter Hartl zeigte sich erfreut und sah damit die Weichen für ein einstimmig befürwortendes Votum gestellt. Seine Einschätzung bestätigte sich wenig später. Keine einzige Gegenstimme gab es zum Beschluss, das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren auf dem ehemaligen Brauhausgelände einzuleiten. Jutta Striffler von der FRV fehlte bei der Sitzung als Einzige. Sie hatte sich wegen eines anderen Termins entschuldigt. -ww-
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