15.05.2025

Neue Inspiration

„Kochana“ stellte bei Weltkirchenrat in Busan aus

ROTHENBURG – Mit Zielstrebigkeit, Ausdauer und Beharrlichkeit lassen sich Visionen erfolgreich umsetzen. Unter hunderten von Bewerbern wurde die Rothenburger Malerin Monika Hanselmann (73) als einzige deutsche Künstlerin ausgewählt, zwei Videoprojektionen ihrer Bilder, die sich mit religiösen Motiven befassen, im Rahmenprogramm bei der Kirchenvollversammlung in Südkorea zeigen.

Als Ausstellerin hatte sich Monika Hanselmann unter ihrem Künstlernamen „Kochana“ beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) mit Bildern und Videoprojektionen um die Teilnahme in Busan beworben. Mit ihren Arbeiten reflektiert sie den Zeitgeist und ergründet damit biblische Wahrheiten. Wegen der hohen Transportkosten für die großformatigen Gemälde wurden die Bilder als digitale Kopie gezeigt. Vier von ihren Werken beschäftigten sich mit dem Thema der Vollversammlung: Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden. Die Werke „Turmbau zu Babel“, „Aufschrei“, „Zeitalter der Händler“ und „Bedrohte Schöpfung“ sind nicht neu.

Die Malerin Monika Hanselmann durfte ihre Arbeiten als digitale Kopie in Südkorea zeigen.

Die Malerin Monika Hanselmann durfte ihre Arbeiten als digitale Kopie in Südkorea zeigen.

Seit den frühen 1990er Jahren wurden die großformatigen Bilder unter dem Titel „Visionen zwischen Himmel und Erde“ in etlichen Kirchen von Hamburg bis zum Tegernseer Tal ausgestellt. Unter dem gleichen Titel wurden die Arbeiten auch als Videoprojektion gezeigt und in fünf Sprachen (deutsch, englisch, französisch, koreanisch, spanisch) erläutert. Die Erstellung der Videos musste Monika Hanselmann selbst finanzieren. Flug und Hotel wurden bezahlt. Begleitet wurde sie von ihrem Mann, Dr. Siegfried Hanselmann, pensionierter Pfarrer und ehemaliger theologischer Leiter der Tagungsstätte Wildbad.

Alle acht Jahre schicken die 349 Mitgliedskirchen ihre fast 900 Delegierten zu einer Vollversammlung. Dieses zehnte Treffen fand diesmal in Südkorea statt. Es ging zum einen um Wahlen und Beschlüsse über die künftige Arbeit. Zum anderen wurden die großen Themen diskutiert, die die Christen weltweit beschäftigen. Dazu gehörten die großen Bereiche Frieden (etwa zur Frage, ob Christen in Unrechtsregimen Menschen mit Waffengewalt schützen dürfen), Gerechtigkeit, Mission und Einheit. Gelingt es, dass die Christenheit sich gemeinsam als Kirche Jesu Christi versteht? Als eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern, die weltweit zu den großen Themen der Menschheit mit einer Stimme spricht?

Die Bayerische Landeskirche ist Mitglied beim Ökumenischen Rat. Ihre Interessen werden aber stellvertretend durch die Evangelische Kirchen in Deutschland wahrgenommen, die mit einer 17-köpfigen Delegation in Busan vertreten war. Darunter Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Darüber hinaus reiste eine zwölfköpfige Delegation aus Bayern nach Busan, vor allem Personen aus der Ökumene.

Die Fülle der Themen, die in Busan verhandelt wurden, war fast unüberschaubar. Am letzten Tag diskutierten die Delegierten über Wege zu einer atomwaffen- und atomenergiefreien Welt. Angesprochen wurde auch die Flüchtlingssituation in Europa. Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, rief die internationale Politik dazu auf, sich dieses Themas anzunehmen: „Die Weltengemeinschaft muss anerkennen, dass viele Flüchtlinge aus einer Reihe verschiedener Gründe aufbrechen“. Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision sind aber auch die Kirchen gemeinsam zum Handeln gefordert. sis

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