Schüler feuern kräftig an

Spatenstich-Zeremonie für den Neubautrakt der Grundschule mit jungen Akzenten

ROTHENBURG – Für die fast 300 Rothenburger Grundschüler fing der Unterricht am Freitag etwas anders an. Sie durften alle mit von der Partie sein beim Spatenstich für den Neubautrakt am Topplerweg und gaben dabei den Ton an.

Zwei Klassen, die 2 c von Lehrerin Sabine Schuhmacher-Oppelt und die 3 c von Lehrer Wolfgang Straub, sorgten für die musikalischen und darstellerischen Akzente. Sie sangen im Chor „Wer will fleißige Handwerker seh’n“. Allerdings erklang der Kinderliedklassiker nicht etwa „nur“ in seiner Urfassung, sondern war mit allerlei Anspielungen und humorigen Wendungen umgedichtet worden.

Mit insgesamt 13 Strophen hakten die wie Bauleute in gelbe Unfallwesten gehüllten Zweit- und Drittklässler, in weiten Teilen mit farbigen Bauhelmen ausstaffiert, ein relativ umfassendes Spektrum ab. Da steckte eine ganze Menge drin von dem, was ein solches Projekt im Allgemeinen und was dieses Projekt, bei dem es ja neben dem Neubautrakt um die Sanierung des bestehenden Topp­lerschulhauses und um die schlüssige Verbindung der beiden Komplexe geht, im Besonderen ausmacht. Vieles wurde bedacht, besungen und dazu noch mit darstellerischen oder sonstigen Effekten unterstrichen: der Schritt von der Zweihäusigkeit zur Einhäusigkeit der Rothenburger Grundschule, die Standortwahl, die Planung und die Finanzierung.

Junge singende „Handwerker“ gestalten die kleine Zeremonie mit. Fotos: Weber

Junge singende „Handwerker“ gestalten die kleine Zeremonie mit. Fotos: Weber

Auch die verschiedenen Abschnitte des eigentlichen Projektes durften nicht fehlen, angefangen vom Ausbaggern der Baugrube über das Hochziehen der Wände, das Dachdecken, das Einglasen, das Sanieren des Topp­lerschulhauses mit Zusammenführen der verschiedenen Bereiche bis hin zu den Pflanzungen im Außenbereich. Ein Ansager aus den Reihen der Mädchen und Buben trat vorab in Aktion und kündigte den Part der Schüler an: Clemens Hahn aus der Klasse 2 c. Julia Rummel aus der Klasse 3 c verlas die passenden Schlussworte. Zur Feier des Tages hatte jeder Rothenburger Grundschüler ein Bild zum Projekt gemalt. Die Werke der Mädchen und Buben sollen als künstlerische Botschaften am Bauzaun grüßen.

Oberbürgermeister Walter Hartl wollte sich angesichts dieses engagierten Schülerparts gar nicht mehr groß aufhalten mit Worten, auch wenn es vielleicht noch das eine oder andere zu sagen gegeben hätte. Schließlich ist das Schulprojekt mit fast 7,5 Millionen Euro (davon rund ein Drittel getragen durch öffentliche Zuschüsse) das derzeit größte Bauprojekt der Stadt. Er dankte den Schülern herzlich für ihren be­geis­terten und begeisternden Beitrag und bat bei relativ nasskaltem Wetter vor der Kulisse der Baustelle zum Spatenstich.

Es war dafür gesorgt, dass dabei alle Ehrengäste mit von der Partie sein konnten. Rund 20 Spaten und entsprechend viele Bauhelme lehnten und lagen bereit für Vertreter von Stadtspitze, Architekturbüro, Baufirma, Bauamt, Schulleitung, Elternbeirat, Förderverein, Schulamt, benachbarter Schule und Stadtrat. Von dort ging es weiter zur Enthüllung der Bautafel. Unterdessen durften sich die Grundschüler stärken, bevor sie der Unterrichtsalltag einholte. Die Stadt hatte zur Feier des Tages 300 Brioche ausgegeben, mit Hagelzucker bestreutes Weißgebäck.

Der Neubautrakt der Grundschule soll schon nächstes Jahr fertiggestellt sein. Die Klassen vom Altbau Topp­lerschule werden dann (angepeilt ist der Herbst) in den Neubau umziehen. Nach der Generalsanierung des Bestandsgebäudes in den Sommerferien 2015 steht der Umzug von der Luitpoldschule in die Topplerschule an. Im Herbst 2015 sollen die Außenanlagen und der Pausenhof fertiggestellt werden. Geheizt wird die Rothenburger Grundschule künftig über das Nahwärmenetz der Städtischen Werke. In den letzten Wochen sind vorbereitend die Rohre und die Anschlüsse gelegt worden.

Beim Neubautrakt am Topplerweg handelt es sich um einen zweigeschossigen Flachdachbau mit Verbindungsbau zum Bestandsgebäude. Im Verbindungsbau werden die Haupttoiletten und die Pausenhalle untergebracht. Die Bruttogrundfläche des Neubautraktes beträgt 1919 Quadratmeter. Die Generalsanierung des Altbaus bezieht sich auf eine Fläche von 2958 Quadratmetern. Der Neubau wird voraussichtlich 4,329 Millionen Euro kosten, die Generalsanierung rund 3 Millionen Euro. Nach der vollständigen Sanierung und Erweiterung sind zwölf Klassenzimmer zuzüglich Gruppen- und Fachräume vorhanden. Derzeit umfasst die Schule über acht Klassenzimmer zuzüglich entsprechender Gruppenräume. -ww-

Ein Kommentar zu Schüler feuern kräftig an

  1. Thilo Schedler sagt:

    Es wird zur Zeit viel diskutiert und berichtet über die geplante Mehrzweckhalle am Friedrich-Hörner Weg. Auch über den Sparkassenneubau, der Nutzung des Brauhausgeländes, dem geplaten Neubau incl. Penthouse hinter dem ehemaligen Amtsgericht wurde viel öffentlich diskutiert und berichtet.
    Warum wurde dann über den Neubautrakt der Grundschule, der direkt an den Topplerweg grenzt und einen ebenso großen Betonklotz wie die geplante Mehrzweckhalle darstellt nicht schon im Vorfeld berichtet, um eine öffentliche Diskussion führen zu können, sondern erst mit dem 1. Spatenstich?
    Oder habe ich da etwas verpasst?

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