Die „Tochter“ macht viel Freude
Stadtrat überzeugte sich vor Ort von guter Entwicklung der Stadtwerke Rothenburg
ROTHENBURG – Sie liefern dem Wohn- und Wirtschaftsstandort, was er an Wasser, Strom und Gas zum Leben braucht. Umso besser, dass die Stadtwerke Rothenburg nach wie vor zu hundert Prozent der Kommune gehören. Wie gut sich die „Tochter“ entwickelt hat, davon überzeugte sich der Stadtrat jüngst beim Besuch vor Ort.
Es war eine strategisch fundierte Erfolgsbilanz, die die beiden Geschäftsleiter, Uwe Macharzenski und Jürgen Breit, Prokurist Wilfried Ströbel und die technischen Betriebsleiter ihren Gästen aus dem Rathaus anschaulich aufbereitet im neuen Verwaltungsgebäude bei Kaffee, Getränken und Gebäck präsentierten. Viel ist erreicht worden, seitdem die Stadtwerke Crailsheim im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages die Geschäftsführung des Rothenburger Energieversorgers im Jahr 2007 übernommen haben. Vom städtischen Eigenbetrieb haben sich die Stadtwerke Rothenburg zum wettbewerbsorientierten, zukunftsfähigen Unternehmen in Form einer GmbH entwickelt.

Technische Leiter Michael Ehrlinger und Volker Gerber (1. und 2. v. r.) bei der Führung. Fotos: Düll
Dabei gewann der Rothenburger Energieversorger nicht nur stark an Infrastruktur hinzu, wie unter anderem die Erdgas-Tankstelle, das neue Verwaltungs- und Technikgebäude oder die beherzten Investitionen in die Schwimmbäder, in die Leitungsnetze und den Ausbau der Fernwärme zeigen. Auch beim Service und der systematischen Personalentwicklung gibt es viele Erfolge.
So konnten durch den Aufbau einer professionellen Vertriebsabteilung Gewerbekunden gehalten und neue hinzugewonnen werden, und auch am Service feilten die Stadtwerke. Dabei bringt die Kooperation mit den Stadtwerken Crailsheim eine optimale Ergänzung auf allen Ebenen der Verwaltung und Technik. Neue Organisationsstrukturen ermöglichen es den Mitarbeitern, sich noch zielgerichteter um die Kunden zu kümmern, während gleichzeitig Datenerfassung und Abrechnungsvorgänge effizient erledigt werden können.
Zudem erhält der Aufsichtsrat aus Oberbürgermeister und Stadträten noch präziser und schneller die Geschäftsberichte an die Hand. Das verbessert die wirtschaftliche Prognose als Basis für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Der Einsatz eines kundenorientierten Energieberaters, die Verbesserung der Außendarstellung durch Kundenzeitschrift und Internet-Präsenz tragen dazu bei, die Leistungsstärke der Stadtwerke ins Bewusstsein zu rücken.
Der Konkurrenzdruck am Energiemarkt werde immer größer, betonen alle Verantwortlichen. Desto wichtiger ist es, Energie marktgerecht und zeitnah, orientiert an aktuellen Börsenpreisen liefern zu können. Auch das ermöglicht die Kooperation mit den Stadtwerken Crailsheim. Deren erfolgreiche Energiehandelsgesellschaft mit Namen „EcoSwitch AG“ vermag bei Preis und Service großen regionalen Konkurrenten Paroli zu bieten. Zugleich sei man bestrebt, über Zusatzangebote wie Energieeffizienz-Gutachten für einen zusätzlichen Mehrwert zu sorgen. Gerade bei Gewerbe-Kunden sei das gefragt, so Uwe Macharzenskis Erfahrung. Auch im zunehmend beliebten Wärme-„Contracting“ stärken die Crailsheimer die Stadtwerke Rothenburg mit wichtigem Know-how.
Diese Art der Versorgung von Gebäuden mit Heizwärme und die dabei eingesetzte Kraft-Wärme-Kopplung ist auch in ökologischer Sicht eine wertvolle Technologie. Was den Klimaschutz angeht, haben die Stadtwerke prinzipiell vorbildliche Werte vorzuweisen.
Sie liefern doppelt soviel Strom aus regenerativen Quellen als im bundesweiten Durchschnitt üblich. „Wir tun wirklich viel“, unterstrich der Leiter des Stadtwerke-Vertriebs, Thomas Skrubel, auf Anfrage von Stadträtin Edith Hümmer. Auch die Anfälligkeit älterer Netzabschnitte für Wasserrohrbrüche wurde im Gespräch erörtert und ein Altstadt-Büro als Kompensation für den Wegzug aus der Millergasse angeregt. Gewicht haben die Stadtwerke als Wirtschaftsfaktor und als Arbeitgeber von 53 Mitarbeitern, darunter sechs Auszubildende. An die Stadt Rothenburg leistet der tauberstädtische Energieversorger jährlich eine Konzessionsabgabe in Höhe von rund 610 000 Euro sowie rund 120 000 Euro an Gewerbesteuer.
Seinen Effekt als Arbeitgeber nicht eingerechnet liegt die Wertschöpfung des heimischen Energieversorgungsunternehmens für die Tauberstadt pro Jahr bei rund 1 Millionen Euro. Zudem decken die Stadtwerke, deren alleinige Gesellschafterin die Stadt Rothenburg ist, die Kosten für den Betrieb der Schwimmbäder. Eine stete und große Aufgabe stellen der Unterhalt und die Modernisierung der Versorgungsnetze dar. Würde man alle Rohre und Kabel aneinanderlegen, dann käme eine Strecke bis hinter Hannover dabei raus. Klar, dass bei so viel sensibler und anspruchsvoller Technik die Fachleute der Stadtwerke alle Hände voll zu tun haben im Außeneinsatz wie in der Werkstatt.
Mit Freude und Stolz blicken sie deswegen auf das neue, geräumige Technikgebäude, das mit dem Neubau entstanden ist. Entsprechend informative Einblicke lieferten die Führungen, mit denen die Betriebsleiter für Wasser, Gas und Strom, Michael Ehrlinger, Volker Gerber und Torsten Hagel das Besuchsprogramm für Oberbürgermeister Walter Hartl und den Stadtrat abrundeten. hd
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