Noch mehr Musik
Weiterer Anziehungsmagnet neben Taubertal-Festival
ROTHENBURG – Neue Großveranstaltung in Rothenburg: Eine Woche vor dem Taubertal-Festival im August nächsten Jahres gibt der Erfolgssänger Xavier Naidoo ein Konzert auf der Eiswiese. Die Stadtverwaltung hat das neuerliche Musikereignis abgesegnet. Der Kartenverkauf läuft bereits.
Der Vorstoß kam von der Würzburger Künstleragentur Hertlein, die Xavier Naidoo im vergangenen Juli nach Bad Mergentheim holte, wo er von 9600 Fans im ausverkauften Schlosshof gefeiert wurde. Im nächsten Jahr treten dort Adel Tawil (bekannt als Duopartner von „Ich & Ich“), „Die Fantastischen Vier“ und Peter Maffay auf. Die Jahre zuvor rockten Mark Knopfler, Bob Dylan, Bryan Adams, Santana und Supertramp vor der imposanten Schlosskulisse der Kur- und Bäderstadt. Als zusätzliche Aktivität in der Region streckte das unterfränkische Produktionsmanagement seine Fühler nach Rothenburg aus. Es nahm mit Volker Hirsch von der Karo-Konzertagentur Kontakt auf.
Der Taubertal-Festival-Veranstalter stieg als örtlicher Partner mit ein für das Xavier-Naidoo-Konzert. Die Zusammenarbeit bringt beiden Seiten einen Nutzeffekt. Der Bühnenaufbau wird koordiniert. Der Soulsänger singt am Samstag, 1. August, um 20 Uhr, auf der vorzeitig aufgebauten Hauptbühne des Musikmarathons, der vom 7. bis 9. August zum 20. Mal stattfindet.
Zu der Veranstaltung mit dem Gründungsmitglied und Star der Musikgruppe „Söhne Mannheims“ werden zwischen 7000 und 9000 Tagesbesucher erwartet. Spätestens um 22.30 Uhr soll mit Rücksicht auf die Nachtruhe Schluss sein mit der Veranstaltung. Zuletzt sorgte der 43-jährige Mannheimer mit indischen und afrikanischen Wurzeln, weniger mit seinem eigenwillen Musik-Stilmix aus Soul, Rap und HipHop für Schlagzeilen. Sein Auftritt am „Tag der Deutschen Einheit“ im Berliner Regierungsviertel mit Inszenierung vor den „Reichsbürgern“, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen, brachte ihm heftigste Kritik ein. Er predigte vor Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden über die von den USA besetzte Bundesrepublik und rief zum Widerstand auf.
Der Schmuse-Sänger ist neben seinen Hits („Dieser Weg“ und „Ich kenne nichts“ oder „Wenn ich schon Kinder hätte“) für seine ungewöhnlichen Thesen bekannt. Schon 2011 sagte er etwa im ARD-Morgenmagazin: „Wir sind nicht frei. Wir sind immer noch ein besetztes Land“. Kritik an der Politik der USA äußert er seit Jahren und empört sich über eine angebliche Fremdbestimmung. In der Region um Mannheim, wo viele US-Soldaten stationiert waren, habe er die „amerikanische Besatzung“ immer vor Augen gehabt. Sein großes Vorbild sei Jesus, der auf alle Menschen zugegangen ist.
Das Konzert auf der Eiswiese ist Bestandteil der von Juni bis September andauernden Sommertour quer durch Deutschland und Österreich. Die Werbemaschine läuft. Der traditionelle Ablauf des Taubertal-Festivals mit Scharen von Campern sei „wie gewohnt“, hieß es. Als eine generelle Ausweitung der Veranstaltungs-Kapazitäten im Taubertal wollte Ordnungsamtschef Roland Pfaffelhuber die musikalische Zugabe nicht verstanden wissen. sis
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