Drittälteste in Mittelfranken
Feldgeschworenen-Vereinigung Schillingsfürst und Umgebung wurde 85 Jahre
BUCH AM WALD – Auf 85 Jahre Bestehen kann die Feldgeschworenen – Vereinigung Schillingsfürst und Umgebung verweisen. Sie ist immerhin die drittälteste Siebenervereinigung Mittelfrankens. Mit Freuden blickt sie auf das gelungene Jubiläum zurück, bei dem neben Vorstandswahlen unter anderem auch Ehrungen langjähriger Mitglieder anstanden und bei dem mit Stolz in der Chronik und in den Statuten geblättert wurde.

Geehrte mit Vorsitzendem und Gästen: v.li Walter Wirth, Thomas Härpfer, Friedrich Mebs, Ernst Böckler, Kurt Unger, Georg Ortner, Christine Schöpf und Fritz Priester. Foto: privat
So wurde in diesem Rahmen das Gründungsprotokoll von 1930 verlesen. Aus der Jahreszahl geht hervor, dass von den 16 Vereinigungen in Mittelfranken nur zwei älter sind als die Feldgeschworenen-Vereinigung Schillingsfürst und Umgebung: Ansbach (1925) und Schwabach-Roth-Hilpoltstein (1928).
Einige Traditionen von damals haben sich bis heute gehalten. Die Ausschusssitzung findet immer in Schillingsfürst statt. Bei der Jahresversammlung ist die Siebenervereinigung abwechselnd in den verschiedenen politischen Mitgliedsgemeinden zu Gast. Seit jeher gibt es bei den Jahresversammlungen einen Referenten zu einem gesellschaftlichen, landwirtschaftlichen oder kulturellen Thema.
Sieben Vorsitzende
Die Gemeinschaft hat in den vergangenen 85 Jahren nur insgesamt sieben Vorsitzende „verbraucht“. Der erste war Wittmann (1930 bis 1936). Ihm folgten der Siebener Klenk (1936 bis 1951), Peter Keitel (1952 bis 1968), Fritz Hahn (1968 bis 1981), Fritz Mebs (1981 bis 2003), Helmut Dümmler (2003 bis 2010) und schließlich Thomas Härpfer (seit 2010).
Der Jahresbericht 2014 macht deutlich, dass die vergangenen zwölf Monate aus der Sicht der Feldgeschworenen-Vereinigung recht ruhig waren. Der Ausflug ging zuerst zur Firma. Kärcher (Werksbesichtigung) und danach in das historische Städtchen Schorndorf.
Bei der Konferenz der Vorsitzenden der Feldgeschworenen Vereinigungen in Mittelfranken im Sitzungssaal des Rathauses in Leutershausen war die Vereingung vertreten. Bürgermeister Siegfried Hess berichtete über die Gastgeberstadt. Es gab einen interessanten Vortrag über moderne GPS-Technik innerhalb der Vermessungstechnik. Außerdem wurde das Heimatmuseum und Gustav-Weißkopf-Museum besichtigt.
Bei Sterbefällen ist es üblich, dass der Verstorbene im Sarg getragen und ein Kranz niedergelegt wird. Bei Urnenbeisetzungen bzw. Verbrennungen sollen die Kosten, die normalerweise für einen Kranz anfallen würden, der Trauerfamilie in Form einer Geldspende zukommen, beschloss der Ausschuss zuletzt. Festgelegt wurde vom gleichen Gremium außerdem, 5 Euro Jahresbeitrag pro aktivem Siebener zu erheben.
Die Internet-Auftritte der einzelnen Gemeinden möchte die Vereinigung verstärkt auch in eigener Sache nutzen und die Öffentlichkeitsarbeit der Feldgeschworenen auf diesem Weg vorantreiben. Es sollen dort unter anderem auch die Veröffentlichungen der Feldgeschworenen erfolgen. Die Kommunen seien die ersten Ansprechpartner für Bürger bei Grenzangelegenheiten, wurde in diesem Zusammenhang unterstrichen.
Kassenbericht und Verlesen der Protokolle der letzten Jahresversammlung und letzten Ausschusssitzung gehörten zu den Regularien, die abzuhaken waren, bevor die Wahlen des neuen Vorstands erfolgen konnten.
Ergebnis der Abstimmung: Thomas Härpfer aus Brunst bleibt Vorsitzender. Ernst Reinhard aus Sengelhof ist Zweiter Vorsitzender, Walter Wirth aus Schorndorf Geschäftsführer. Beisitzer sind Fritz Ströbel aus Erlach, Jürgen Brunner aus Dombühl, Ernst Böckler aus Grüb, Robert Trump aus Mühlen, Kurt Rößler aus Faulenberg, Friedrich Reinhardt aus Leitsweiler, Jürgen Breiter aus Wolfsau und Wilhelm Schwarz aus Waldhausen.
Vermessungsdirektorin Christine Schöpf vom Vermessungsamt Ansbach wartete mit aktuellen Informationen auf. Helmut Schwemmbauer, Vorsitzender der Nachbarvereinigung Rothenburg, zu der seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis besteht, sprach ein Grußwort. Bürgermeister Fritz Priester stellte die Gemeinde Buch am Wald vor und auch der stellvertretende Landrat Kurt Unger trug sich in die Rednerliste ein.
Geehrt wurden für langjährige Siebenertätigkeit: Fritz Mebs, Wörnitz (50 Jahre), Georg Ortner, Buch am Wald (50 Jahre), Ernst Böckler, Grüb (25 Jahre). Es schloss sich der Vortrag „Brauchtum und Traditionen bei den Siebenern“von Richard Henninger an. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises der Feldgeschworenen-Vereinigungen in Mittelfranken.
Unter den Gästen waren neben Pfarrer Christoph Schieder auch verschiedene Gemeindeoberhäupter bzw. deren Vertreter: Bürgermeisterin Gabriele Hofacker (Diebach) sowie ihre Amtskollegen Michael Trzybinski (Schillingsfürst), Karl Beck (Wörnitz), Karl Augustin (Wettringen), Jürgen Geier (Dombühl), Leutershausens 2. Bürgermeister Manfred Schmaus (Leutershausen).
Der besondere Gruß galt speziell auch neu vereidigten Siebener-Kollegen, die zum ersten Mal an einer Jahresversammlung teilnnahmen. Bei der Totenehrung wurde Georg Raab (Ulrichshausen), Georg Riedel (Morlitzwinden) und Hans Probst (Oestheim) gedacht.
Die Versammlung fand im Saal des Gasthauses Planner statt. Begonnen hatte das Jubiläum mit einem stimmungsvollen Gottesdienst in der Bucher St. Wendel-Kirche.
Schreibe einen Kommentar