Dienstlich nach Japan

Reisen zwecks Tourismusförderung und Partnerschaftspflege waren Thema

ROTHENBURG – Ins Land der aufgehenden Sonne soll es jeweils für eine Mitarbeiterin des Rothenburg Tourismus Service (RTS) und die beiden Bürgermeister gehen. Der Stadtrat genehmigte die Dienstreisen nach Asien, trotz Einwände aus der UR-Fraktion, die aus Kostengründen nicht beide Stadt­ratskollegen zusammen nach Japan lassen wollte.

Das japanische Uchiko ist neben dem russischen Susdal und dem franzöischen Athis-Mons Partnerstadt Rothenburgs.

Das japanische Uchiko ist neben dem russischen Susdal und dem franzöischen Athis-Mons Partnerstadt Rothenburgs.

Im Falle der RTS-Mitarbeiterin herrschte noch Einstimmigkeit im Stadtrat. Ende Mai steht in Japan und Südkorea die Deutsche Reisewoche an, eine der bedeutendsten Präsentations- und Absatzförderungsplattformen für die deutsche Tourismusbranche in den asiatischen Märkten.

Für Rothenburg ist das fast schon ein Pflichtprogramm, stellt doch Japan mit etwa 63700 Übernachtungen im vergangenen Jahr den stärksten Auslandsmarkt für die Tauberstadt dar. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 5000 Euro.

Anfang Juli wird es dann für Bürgermeister Kurt Förster und Dieter Kölle Richtung Asien gehen, anlässlich der Tagung zu den Feierlichkeiten „150 Jahre Freundschaftsbeziehungen Japan und Deutschland“. Es wird dort auch eine Ausstellung eröffnet, in der sich alle beteiligten Städte darstellen. Zudem besucht man den Flughafen Haneda, der 60 Jahre alt wird.

Die Tagung soll mit dem Antrittsbesuch von Bürgermeister Dieter Kölle in Uchiko verbunden werden. Bürgermeister Kurt Förster wird als Vertreter für den Oberbürgermeister reisen. Pro Person betragen die Reisekosten 1650 Euro. In Uchiko sind die Rothenburger Gäste der Stadt.

Die Reise der beiden Bürgermeister wurde letztlich mit den vier Gegenstimmen der „Unabhängigen Rothenburgern“ beschlossen. Fraktionsvorsitzender Hermann Schönborn zweifelte die Begründung des Antrittsbesuchs an, handele es sich doch im Falle von Bürgermeister Dieter Kölle nicht um einen Staatsmann wie zum Beispiel Alexis Tsipras oder um einen frisch akkreditierten Botschafter.

Aber selbst wenn man den Antrittsbesuch als Begründung gelten lassen möchte, dann solle Bürgermeister Kurt Förster seinem Kollegen bei der Reise „den Vortritt lassen“. Gleich beide Bürgermeister aus „städtischen Geldern“ nach Japan zu schicken, sehe man nicht ein, so Hermann Schönborn. Oberbürgermeister Walter Hartl entgegnete, dass es ganz ohne Japan-Kenntnisse schwierig werden würde und so hätte man stattdessen Johann Kempter mit Dieter Kölle nach Japan geschickt. mes

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