Spatenstich als Signal

Zeremoniell mit „13 am Gerät“ auf dem Grundstück Mehrzweckhalle

ROTHENBURG – Startsignal für ein Projekt, das im Vorfeld ziemlich die Gemüter bewegt und für das ein Bürgerentscheid die Weichen gestellt hat: Mit dem traditionellen Zeremoniell des Spatenstichs ist am späten Montagnachmittag auf dem Gelände im Zwickel zwischen Friedrich-Hörner-Weg und Spitaltorparkplatz  das Zeichen für den Auftakt der Bauarbeiten Mehrzweckhalle gegeben worden.

Insgesamt rund 50 Zuschauer waren gekommen, um mit von der Partie zu sein und diesen Moment vom Rand des Grundstücks aus zu verfolgen. Stadträte gehörten ebenso dazu wie Angehörige der Sportlergemeinde (eine Delegation D-Jugend-Handballerinnen mit Michael Sommerkorn als Betreuer zeigte im Trikot Flagge), Mitarbeiter der Bauverwaltung und der Baufirmen und Planungsbüros. Eingeladen worden waren auch die Nachbarn. Beim traditionellen Zeremoniell auf dem Baugelände griffen genau 13 Vertreter der Stadt, der Stadtratsfraktionen (lediglich die UR fehlte), der Schulen (Luitpoldschule, Förderschule, Realschule), des TSV und der Planungsbüros zum Spaten und gruben ihn für die Fotografen in den vorher eigens aufgeschütteten Erdhaufen. Nach getaner Arbeit lud die Stadt alle Beteiligten und natürlich auch alle Zuschauer zu einem Imbiss mit Getränken am Rand des Baugeländes ein, wobei natürlich auch mit Sekt auf den Start der Bauarbeiten angestoßen wurde. Im Vorfeld des besagten kleinen Aktes hatten Oberbürgermeister Walter Hartl und Stadtbaumeister Michael Knappe die Gelegenheit für ein paar Anmerkungen genutzt. Er sei davon überzeugt, dass die Entscheidung für den Bau der Mehrzweckhalle richtig sei, betonte das Stadtoberhaupt und blendete dabei zurück. Dabei streifte er die Vorgeschichte um die Sporthalle Erlbacher Straße ebenso wie Synergie-Effekte (Toiletten für Bustouristen, Lagerkapazitäten fürs Stadtarchiv und Jugendraum), die sich mit der Mehrzweckhalle am ausgesuchten Standort ergeben. Der Oberbürgermeister nahm kurz auch Bezug auf den Bürgerentscheid, der bekanntlich ein deutliches Ja für das Projekt auf der Fläche an der nördlichen Seite des Spitaltor-Parkplatzes gebracht hat.

Spatenstich mal 13: Am eigens aufgeschütteten Erdhaufen kommen die Teilnehmer der Zeremonie engagiert zur Sache. Fotos: Weber

Spatenstich mal 13: Am eigens aufgeschütteten Erdhaufen kommen die Teilnehmer der Zeremonie engagiert zur Sache. Fotos: Weber

In diesem Zusammenhang zitierte er unter anderem auch die Gegner, die im Vorfeld der Abstimmung von einer „Sternstunde der Demokratie“ gesprochen hatten. Von einem weiteren Meilenstein in der Stadtentwicklung von Rothenburg sprach der Stadtbaumeister: „Die Halle dient als Standortsicherung, genauso wie ein modernes Kino, gute Freizeitanlagen, ein breit aufgestelltes Schulangebot, bezahlbare Kleinkinderbetreuung und natürlich die Pflege unseres historischen Erbes Altstadt als Standortsicherung und damit Investition in unsere Zukunft dienen.“ Die Tatsache, dass man hier stehe, sei mit einem großen Vorlauf verbunden. Mit rund 25 Prozent Nebenkosten müsse bei einem solchen Bau normalerweise gerechnet werden. Wegen des erheblich größeren Zeitaufwands in diesem Fall reiche das aber nicht aus. Einige wesentliche Zahlen nannte der Stadtbaumeister bei dieser Gelegenheit: Nach wie vor bei 6,85 Millionen Euro liegen die Gesamtkosten für das Projekt (ohne die Außenanlagen). Die Fläche des Grundstücks beträgt 7880 Quadratmeter, die des Gebäudes 2410 Quadratmeter. Mit 20896 Kubikmeter ist die Baumasse der Halle angegeben. Geplant ist das Projekt von Baurconsult aus Haßfurt. Architekt Peter Kuhn war ebenso zum Spatenstich gekommen wie Andreas Meißner und Mathias Keitel vom (mit der Statik betrauten) Ingenieurbüro Keitel aus Rot am See und Landschaftsarchitekt Stefan Haider aus Dombühl. „Ich wünsche mir von den Planungsbüros Kostensicherheit, Termintreue und der gesamten Maßnahme eine unfallfreie Bauzeit,“ betonte der Stadtbaumeister zum Schluss seiner Ausführungen.

Seit gestern läuft auf dem Gelände der Erdaushub. Die Firma Otto Heil aus Bad Kissingen hat den Zuschlag für diesen ersten Abschnitt der Bauarbeiten erhalten. Er schließt auch den Rohbau mit Stahlbeton- und Maurerarbeiten sowie die Abdichtung und vorbereitende Elektroarbeiten ein, wie Holger Kessler von der beauftragten Firma erläutert. Insgesamt sind hier Kosten von 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Mit 12500 Kubikmeter Erdaushub wird gerechnet. 6000 Kubikmeter davon werden im Lärmschutzwall an der Ansbacher Straße verbaut. Im Schnitt zwischen 800 und 1000 Kubikmeter pro Tag werden auf dem Grundstück abgetragen und abtransportiert. Im oberen Bereich muss bis rund 5,5 Meter in die Tiefe gegangen werden, im unteren Bereich bis 3,5 Meter. Nach etwa dreieinhalb Wochen sollte der Erdaushub abgeschlossen sein, vorausgesetzt natürlich, es kommt nichts Unvorhergesehenes dazwischen. -ww-

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