Zu Fuß entlang der Wasserscheide
Franzose wandert auf dem „Weg der Verbrüderung“ und legt Stippvisite in Windelsbach ein
WINDELSBACH – Der Präsident der Vereinigung „Ligne de Partage“ (zu deutsch „Scheidelinie“), der Franzose Dr. Pierre-Louis Blaix, hat in Windelsbach auf seiner Route Rast gemacht. Der Ingenieur und Wasserkraftwerksdirektor im Ruhestand ist ein geübter und überzeugter Langstreckenwanderer. Zurzeit läuft er von Prag nach Anglet, im französischen Baskenland.
Er will diese 2300 Kilometer nutzen um sowohl die Organisation als auch die Europäische Wasserscheide bekannt zu machen. Die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer entspricht einer 8080 kilometerlangen Linie, die von der Tschechischen Republik nach Marokko verläuft und dabei neun Länder (Tschechische Republik, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Andorra, Spanien und Marokko), 37 Regionen und 1480 Gemeinden durchquert.
In Windelsbach wurde der Franzose Dr. Pierre-Louis Blaix von einer kleinen Gruppe aus der Gemeinde um Anja Wolfinger als Übersetzerin begrüßt. Der Langstreckenwanderer berichtete von seinen Erfahrungen, die er bei der Wanderung, die er in Tagesetappen von etwa 35 bis 40 Kilometern zurücklegt, erlebt. Für die Route benötigt er zirka zwei Monate. Das Handy ist ein wichtiger Begleiter, um den Kontakt nach Hause zu halten und die Übernachtungen entlang der Route zu organisieren.
Wandern ist die perfekte Gelegenheit Land, Leute und Geographie kennenzulernen. Besonders beeindruckt war er von der Überleitung von Donauwasser in das wasserarme Franken. Im Bereich zwischen Ansbach und Schnelldorf ist der Wasserscheideweg bereits mit einem Qualitätswanderweg erschlossen. Er führt mit einer Länge von 100 Kilometer über die Höhen des Naturparks auf der Frankenhöhe.
Entlang dieser geografischen Besonderheit berührt der Weg immer wieder Punkte, von denen aus das Wasser einmal gen Norden zur Nordsee und einmal gen Süden zum Schwarzen Meer fließt. Eine faszinierende Vorstellung. Abstecher zu den Orten und den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, Tagestouren und kleine Wanderungen ergänzen die Möglichkeiten die Schönheit der Umgebung zu erfahren.
„Wenn man nicht zu Fuß unterwegs ist, kennt man das Land nicht.“ stellt der Wanderer fest. Er nahm das Angebot vom Bürgermeister gerne an, sich mit dessen Familie bei einer fränkischen Brotzeit zu stärken. Ein Besuch in Rothenburg mit dem Verweilen in einem Kaffee setzte den Schlusspunkt eines erlebnisreichen Tags. Zudem wurden besondere Worte des Dankes ausgetauscht. Am nächsten Tag wurde der Gast aus Frankreich auf seiner Fortsetzung der Wanderung begleitet. ebb
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