Förderverein hilft bei Absicherung

Es gilt das Toppler Theater langfristig als Kulturbetrieb zu erhalten – Schon 1,6 Millionen bewegt

ROTHENBURG – Den Blick auf das zehnjährige Bestehen im Jahr 2017 gerichtet, arbeitet man beim Toppler Theater intensiv an der langfristigen Absicherung des Kulturbetriebes. Dabei spielt der neue Förderverein eine wichtige Rolle, wenn es um die Finanzen und Sponsoren geht. Letzte Woche fand dazu eine erste Arbeitssitzung nach Vereinsgründung statt.

Vorsitzender Josef Friedl und Stellvertreter Werner E. Thum.

Vorsitzender Josef Friedl und Stellvertreter Werner E. Thum.

Während sich die laufende Saison dem Ende zuneigt und man auf eine gute Bilanz hofft, wagte man in der Förderkreis-Sitzung einen Ausblick auf die nächsten Jahre und überlegte, wie die finanzielle Basis verbessert werden kann. Schließlich ist das ehrenamtlich getragene Profi-Theater längst ein Wirtschaftsbetrieb und hat in den bisherigen acht Jahren rund 1,6 Millionen Euro umgesetzt. Dabei sind neuerdings pro mehrmonatiger Spielsaison bis zu acht Schauspieler, zwei Regisseure und weitere Theatermitarbeiter unter Vertrag. Es ist der einzige Verein in Rothenburg, der in diesem Umfang zeitweise festangestelltes Personal mit allen Soziallasten und Risiken beschäftigt hat.

Unverändert wird dabei der Kernbetrieb in Leitung, Intendanz und Organisations- bzw. Servicebereichen ehrenamtlich getragen. Allein dafür ließen sich realistisch mindestens 60000 Euro ansetzen, die nirgendwo auftauchen und somit den Jahreshaushalt von rund 200000 Euro bis heute auch nicht belasten.

Der 1. Vorsitzende der neuen „Vereinigung der Förderer des Toppler Theaters”, Josef Friedl, freute sich über die Einladung seines Stellvertreters Werner Thum, der die Mitglieder in den Sitzungssaal der neuen Sparkassen-Hauptstelle gebeten hatte. Die seit Gründung im Frühjahr 20 neuen Fördermitglieder sind ein guter Start, auch wenn die Zahl von insgesamt 54 Fördermitgliedern noch steigerungsfähig ist.

Vorsitzender Josef Friedl informierte über die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt und betonte, dass bei Spenden bis 200 Euro der Überweisungsnachweis steuerlich ausreicht, darüber wird dann eine Spendenquittung ausgestellt. Beim Steuerbüro Jakoby ist seit kurzem die gesamte Finanzverwaltung in besten Händen, wobei das Theater großzügig durch die Steuerkanzlei gefördert wird. Für die Kasse im Trägerverein Kulturforum ist seit Jahren die Bankfachfrau Tanja Stömer zuständig. „Wir haben den Förderverein auf einen guten Weg gebracht“, betonte Josef Friedl, der zu persönlicher Mithilfe aufrief „um zusätzliche Gelder zu organisieren”. Einige Vorschläge hatte der stellvertretende Vorsitzende Werner E. Thum zur Mitgliederwerbung. Man solle sich an der Ehrenamtsbude auf dem Weihnachtsmarkt beteiligen, auch sei der „Schulterschluß“ mit dem Hotel- und Gaststättenverband nötig (Vorsitzende Marion Beugler ist auch im Fördervereinsvorstand und war anwesend).

Höhere Zuschüsse erhofft

Jürgen Klatte verwies als Vorsitzender des Trägervereins Kulturforum auf geplante Strukturverbesserungen des Theaters, das jetzt auch einen ganzjährig in Teilzeit beschäftigten Mitarbeiter (Marian Jaworski) hat. Rothenburg brauche nicht zuletzt für den längerbleibenden Gast ein solches Kulturangebot, das zunehmend die Hotelgäste und Besucher aus der weiteren Region anspreche.

Dass der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Dr. Friedrich Bullinger (FDP) und der frühere Kirchberger Bürgermeister Friedrich König gekommen waren, drückte die Ausstrahlung des Toppler Theaters über die Landesgrenze hinweg aus. Beide Hohenloher meinten, man brauche unter den Rothenburgern noch ein stärkeres „Wir-Gefühl“ so wie es z.B. in Dinkelsbühl vorhanden sei. Auch in der Tauberstadt müsse man das Bewußtsein, dass dies „unser Theater“ ist, mehr entwickeln.

Werbewirksame Förderung: eines der Theater-Schaufenster von Birgit Zapp. Nur noch bis 28. August läuft „Der dressierte Mann“.

Werbewirksame Förderung: eines der Theater-Schaufenster von Birgit Zapp. Nur noch bis 28. August läuft „Der dressierte Mann“.

Den Kulturaustausch mit dem benachbarten Hohenlohe hält der Abgeordnete für wichtig und mit Angeboten wie dem Toppler Theater mache man den ländlichen Raum attraktiver. Schon immer fühlten sich die Bewohner der hohenlohischen Nachbargemeinden Rothenburg eng verbunden. Bürgermeister Kurt Förster, der den OB vertrat, sieht auch weiterhin die Unterstützung des Stadtrates für das Toppler Theater als gegeben. Auch Stadtrat Dr. Strobl war gekommen, der schon mehrfach ein Plädoyer für die Theaterarbeit hielt.

Die Theaterleitung verwies darauf, dass man aufgrund der erfüllten Kriterien und der geplanten Position eines künstlerischen Leiters gute Chancen auf einen höheren Staats-Zuschuss (bislang 40000 Euro) sieht, was aber Auswirkungen auf den städtischen Zuschuss habe. Das Theater möchte zum zehnjährigen Bestehen 2017 mit einer tragfähigen Personal- und Betriebsstruktur aufwarten, die seine Zukunft sichert. Der Förderverein hat eine Menge Arbeit vor sich, um die Finanzausstattung durch weitere Sponsoren zu verbessern. ttp

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