Nachbesserung war nötig
Folgen eines Sturmschadens am Kirchturm der Ohrenbacher Pfarrkirche
OHRENBACH – Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Johannis kennt in Ohrenbach jeder – zumeist jedoch aus nur einer Perspektive. Die wenigsten hingegen waren schon einmal auf Augenhöhe mit dem Kirchturmhahn.

Ansicht von oben: Der Blick auf Ohrenbach verdeutlicht, wie stark Solardächer die prägende Struktur des Ortsbildes verändern.
Die jüngsten Ausbesserungsarbeiten an der äußeren Spitze des Turms unterhalb des Wetterhahns haben eine längere Vorgeschichte. Wind und Wetter haben dem Bauwerk zugesetzt, das ursprünglich an der Westseite des Langhauses stand und etwa zweihundert Jahre später durch den jetzigen Chorturm im Osten ersetzt wurde. Ein Sturm in der Nacht von 4. auf 5. Dezember 2011 verursachte zusätzliche Schäden. Eine Fachfirma aus Ansbach wurde mit der Reparatur beauftragt und verlangte sechstausend Euro für die Ausführung.
Im Nachhinein stellte sich dann heraus: Die Arbeiten waren nachweislich nicht fachgerecht ausgeführt. Was sich zunächst nicht bemerkbar machte. In diesem Frühjahr entdeckte ein aufmerksamer Bürger, dass sich Kugel und Wetterhahn am Turm erneut zur Seite neigen und beim nächsten Unwetter wohl zu Boden stürzen. Es bestand Gefahr für Friedhofs- und Gottesdienstbesucher und daher dringender Handlungsbedarf.
Ein von der Versicherung der Landeskirche beauftragter Gutachter erkannte den Schaden als Sturmschaden an. Obwohl die Versicherung die Kosten dafür komplett übernimmt, ist es ärgerlich, dass aufgrund von Ausführungsmängeln nach vier Jahren erneut 15000 Euro investiert werden müssen.
Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz, seit 2013 Seelsorger der vier evangelischen Kirchengemeinden Ohrenbach, Habelsee, Steinach und Mörlbach, beauftragte einen Fachbetrieb aus Bad Windsheim zunächst damit, die beschädigten Teile zu sichern als sofortige Maßnahme zur Gefahrenabwehr. Dann wurde der alte Holzaufsatz für Kugel und Wetterhahn gegen ein massives Eichenholzteil ausgetauscht und neu befestigt. Im Zuge der Restaurierung überarbeitete die Spenglerei auch die glänzend polierte Kupferkugel, die weithin zu sehen ist.
Um die notwendigen Arbeiten in über fünfunddreißig Meter Höhe durchführen zu können, wurde mit einer Firma aus Illesheim ein großer Kran mit einer Hebebühne angemietet, die vom Korb aus fahrbar ist und die Handwerker und Material an die Spitze des Kirchturms hievte. Vorarbeiter Harry Merz und Kranfahrer Roland Leissner bot der Auftrag in luftiger Höhe die Gelegenheit eines herrlichen Ausblicks auf den Ort und die Landschaft. Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz, der lieber auf dem Boden blieb, erlaubte der Presse freundlicherweise eine Mitfahrgelegenheit. So gelangen eindrucksvolle Bilder. sis
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