Fall für den Abriss
Sanierung wegen unverhältnismäßig hoher Kosten unzumutbar
ROTHENBURG – Eine Instituition wird abgerissen: Die katholische Pfarrgemeinde St. Johannis ist nach reiflicher Überlegung aus finanziellen Gründen zu dem Schluss gekommen, das Pfarrzentrum in der Erlbacher Straße dem Erdboden gleichzumachen.

Das nicht mehr genutzte Pfarrzentrum wird jetzt abgerissen: Die Entscheidung wurde sorgfältig abgewogen. Fotos: Schäfer
Schon vor Jahren verflichtete die Erzdiözese die Pfarrgemeinde im Rahmen von Sparmaßnahmen ein Gebäudekonzept für das Pfarrzentrum zu erstellen. Der aus den 70er Jahren stammende Bau hat einen hohen Sanierungsbedarf und müsste modernisiert werden. Der Aufwand wäre wegen unverhältnismäßig hoher Kosten für die kleine Pfarrgemeinde unzumutbar. Pfarrgemeinderat, Kirchenwaltung und Verwaltungsausschuss kamen überein, in einem ersten Schritt das stark renovierungsbedürftige Gebäude zu schließen.
Bemühungen für eine andere Nutzung scheiterten an der Bausubstanz und an den erheblichen gesetzlichen Vorschriften. Die letzten acht Jahre stand das Pfarrzentrum leer. „Uns ist in der Pfarrgemeinde klar geworden, dass wir ohne Pfarrzentrum leben werden und müssen“, sagt Pfarrer Harald Sassik. Vor einigen Wochen wurde damit begonnen, das Gebäude abzubauen. Es wird vollständig abgerissen.
Der Kindergarten und das ehemalige Hausmeisterhaus bleiben ganz erhalten. Das frei werdende Grundstück bleibt im Besitz der Kirchenstiftung und soll zukünftig für den Kindergarten und das Gemeindeleben als großzügiges Wiesengelände zur Verfügung stehen. So ein großzügiges Umfeld fördert noch zusätzlich die Attraktivität der Kindertagesstätte.
Der Rückbau des Gebäudes wird durch Fachfirmen geleistet. Nach Verhandlungen mit dem Erzbischöflichen Bauamt und der Stiftungsaufsicht ist es gelungen, wie Pfarrer Harald Sassik sagt, „für die Pfarrei das Optimum herauszuholen“. Die Diözese trägt die Kosten des Abrisses zu hundert Prozent. sis
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