Einwohner zeigen Einsatz
Mit viel Eigenleistung entstand neuer Spiel- und Gemeinschaftsplatz
NORDENBERG – Es gibt Entscheidungen, die brauchen einfach eine bestimmte Reifezeit. So hat der Windelsbacher Gemeinderat knapp ein Jahr lang nach einem geeigneten Standort für einen Spiel- und Gemeinschaftsplatz im Ortsteil Nordenberg gesucht. Dieser wurde nun gefunden und mit beispielhaftem Einsatz der Einwohner angelegt.
Eine besondere Rückkehr kündigt sich an: Vor Jahren gab es in Nordenberg bereits einen Spielplatz an der Hauptstraße in der Nähe des damaligen Landgasthofes, geschickt zwischen Unter- und Obernordenberg gelegen. Doch dieser wurde aufgrund der geringen Kinderzahl nicht angenommen, erinnert sich Bürgermeister Alfred Wolz. Auch auf dem späteren Fußballplatz wurde nicht gekickt und so entschloss sich die Gemeinde die Flächen aufzugeben, anstatt sie ständig zu pflegen.

Vieles konnte – wie hier der Tunnel unter der Rutsche – von den Bürgern in Eigenleistung errichtet werden. Foto: privat
Doch nun kann sich der Ortsteil über Nachwuchs freuen. Etwa 20 Kinder, so die Schätzung des Gemeindeoberhauptes, sind in dem Alter, in dem Bewegung und Spiel an der frischen Luft und bei Wind und Wetter noch zu den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen zählt. Es ist also wieder Bedarf für einen Spielplatz da. Blieb nur zu klären, wo er angelegt werden sollte.
Für die Gemeinderäte hieß es die verschiedenen Ansprüche unter einen Hut zu bringen: Zentralität etwa war ein wichtiges Kriterium, denn wenn Kinder sehen, dass andere Kinder spielen, wollen sie mitmachen. Und der Spielplatz musste für Kinder aus Unter- und Obernordenberg gleichermaßen einfach zu erreichen sein. Jedoch sollte der Nachwuchs fernab der Kreisstraße oder anderer Verkehrsflächen toben und spielen können.
Angesichts dieser Bedingungen kam eigentlich nur eine Fläche in Betracht: Von der Vorhofstraße abzweigend, an einem Fußweg gelegen befindet sich ein Stückchen Land, das bislang als Reitplatz genutzt wurde, aber im Besitz der Gemeinde war. Mittlerweile sieht man schon deutlich, dass dort bald ausgelassenes Kindergeschrei zu hören sein wird. Die Rutsche hat ihren Platz an einem aufgeschütteten Erdhügel mit unterirdischem Tunnel eingenommen. Die Seilbahn ist bereit für die ersten mutigen Fahrer. Nur die Pfosten für die Kirta-Schaukel und die „Slackline“ (ein zwischen zwei Punkten fixiertes Band zum Balancieren) stehen noch etwas einsam in der Landschaft und harren ihrer Fertigstellung.
Man wartet allerdings noch auf eine beständigere Witterung, um auch diese Spielgeräte zu montieren, lässt Alfred Wolz wissen. Zudem müsse man die Fläche noch begrünen. Insgesamt wird das Projekt mit etwa 14000 Euro zu Buche schlagen, wobei sich dahinter hauptsächlich die Materialkosten für die Spielgeräte verbergen. Denn da in der örtlichen Landwirtschaft entsprechenden Maschinen vorhanden sind, konnte vieles bereits von den engagierten Bürgern in Eigenleistung erledigt werden.

Noch nicht ganz fertig: Erst wenn es die Witterung zulässt werden alle Spielgeräte montiert. Foto: mes
Dieser Einsatz freut das Gemeindeoberhaupt nicht nur aus Kostengründen: „Wenn die Bürger selbst daran beteiligt sind, wird der Platz auch besser angenommen, als wenn die Gemeinde ihnen einfach etwas vorsetzt.“ So nutzte man auch gleich die Gelegenheit und schuf eine Art kleinen integrierten Gemeinschaftsplatz mit Sitzgruppe, wo sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern sowie Opa und Oma wohlfühlen können und dem Ort auch als Freiluft-Veranstaltungsort dienen kann.
Es ist also ein Stück weit ein Platz von den Bürgern für die Bürger. Aber auch örtliche Gruppen haben sich beteiligt. Die Landfrauen unterstützten den Spielplatz mit 1100 Euro. Der Obst- und Gartenbauverein Nordenberg hat 400 Euro beigesteuert und sich gemäß seiner ureigensten Aufgabe auch um die Bepflanzung der Fläche gekümmert. Zudem spendete die VR Bank Mittelfranken West im Rahmen ihres Netzwerk Sponsorings 2000 Euro für dieses gemeinnützige Projekt. mes
Schreibe einen Kommentar